Hallo liebe Leser,
wir sind gut angekommen!
Hund ist glücklich und etwas verwundert über diese komische weisse Zeugs das überall auf den Wiesen liegt, Iris und ich glücklich über Schnitzel, Leberkässemmerln und Kuchen und langsam versuchen wir uns wieder einzuleben.
Wer weiss wie oft wir uns noch hier lesen werden, denn nun ist es deutlich leichter geworden, die spannenden Geschichten und Neuigkeiten in persona auszutauschen, was wir derzeit sehr ausgiebig praktizieren.
In diesem Sinne noch eine kleine Impression aus St.Martin.
Liebe Grüsse und bis bald,
Andreas, Iris und Nhica
Montag, 21. Januar 2013
Mittwoch, 2. Januar 2013
Container verschickt, Hund noch ungewiss
Was es bedeutet, aus Mosambik einen Container nach Oesterreich zu schicken kann in einem Blogartikel nicht beschrieben werden, dafuer muesste man ein Buch schreiben.
Seit geschlagenen drei Wochen kaempfe ich trotz Weihnachtsfeiertage und Neujahr mit den beteiligten mosambikanischen Parteien herum, den Container wenn moeglich noch vor unserer Ausreise zu verschicken - die fuer UeberUebermorgen, also Samstag, angesetzt ist.
Was trotz umfangreicher Planung und unter Berueckischtigung mehrwoechiger Puffer als relativ ueberschaubare Sache angefangen hat, endete nun fast mit einem Fiasko - ich mag nicht darueber nachdenken wie wir den Containerversand ohne persoenliche Anwesenheit vor Ort gemanaged haetten, es waere wohl unmoeglich gewesen.
Am ersten Vesandtermin (19.12.) wurde die Komplexitaet des Vorhabens und Unfaehigkeit unseres lokalen Clearing Agents erstmal bewusst.
Waehrend im Vorfeld alle Parteien, also Zoll, Frachtfirma, Hafenbetreiber, Despachante und Lastwagenfahrer, kein wie auch immer gearteten Probleme sahen wurde ich am Morgen des besagten Tages mit der telefonischen Information geweckt, dass der Transport des Containers vom Hafen in Beira zum Haus und wieder zurueck statt halbwegs vernuenftigen 200 USD nun 1.000 USD kostet. Schreck, Schrei und aufkommende Wut gefolgt von einem Telefonat mit dem Chef unseres Clearing Agents.
Laut ihren Aussagen waere der Prozess - ohne jetzt auf Details einzugehen - so kompliziert und der Lastwagen wuerde somit mehrere Tage mit unserem Container blockiert sein bis alle Dokumente erledigt sind. Bloedsinn dachte ich mir, aber nachdem ich weiss Gott kein Fracht- oder Logistikspezialist bin musste ich Licht ins Dunkel bringen. Dank umfangreicher Kontakte von Uni und Nachbarschaft (an manch anderer Stelle auf diesen Seiten habe ich schon auf die Notwendigkeit persoenlicher Beziehungen in Mosambik hingewiesen) habe ich innerhalb eines Nachmittags mit den Verantwortlichen (Direktoren) von Hafen, Zoll und was weiss ich telefoniert und eine Loesung entwickelt.
Eigentlich hatten wir ja hier jemanden beauftragt, fuer uns die Abwicklung des Containers zu machen gerade weil es eben eine komplizierte Sache ist in der man die Leute kennen muss um zu Ergebnissen zu kommen. Aber unsere Auswahl des Clearing Agents war ein sprichwoertlicher Schuss in den Ofen - niemand kennt sie und Ahnung von Containerabwicklung haben sie auch nicht. Die Empfehlung unserer Kontaktperson der Schifffahrtslinie war aus einen feuchten Kehricht wert - wovon man insbesondere in Mosambik normalerweise stets ausgehen kann, denn persoenliche Empfehlung bedeutet zugleich Haftung fuer Misserfolg.
Nun ja, an diesem Tag bin ich in den Ring gestiegen, um mit Zoll, Hafen und Logistikern einen Kampf auszutragen, ob sie denn unser Zeugs nun mit einem Container nach Linz schiffen oder nicht.
Nachdem wir eine Loesung hatten, die innerhalb eines akzeptablen und machbaren Rahmens lag, musste sie nur realisiert werden.
Anfragen an den Zoll gingen wundersamerweise verloren, waehrend der Mittagspause gibts sowieso keine Auskunft, mit dem Auto darf ich ohne Schmiergeld auch nicht in den Hafen und so verstreicht die Zeit und ein Schiff nach dem anderen verlaesst den Hafen von Beira ohne dass wir einen Container ueberhaupt zu Gesicht bekamen. Dass wir zwischenzeitlich in den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel lagen verschlimmerte die Aussichten nur noch weiter.
Schlussendlich, nach Intervention unseres beim Zoll angestellten Nachbarn, meines Kollegen auf der UCM, der mich mit dem Logistikchef des Hafens und einen leitenden Zoellner vernetzt hat, eines Deutsch-Mosambikaners und unzaehligen anderen nicht naeher genannten Personen hatten wir letzten Freitag um 15:00 das Zolldokument in der Hand, das der Schluessel zu allem war. Leider war es natuerlich zu spaet (Feierabend beim Zoll 15:30 ...) um den Container noch heute abzuwickeln UND eine Anfrage fuer eine Oeffnung des Hafens am Samstag zu machen. Der Arbeitsminister hat zwischenzeitlich den Fenstertag am Montag fuer Staatsbedienstete freigegeben und somit uns ein verlaengertes Wochenende ohne Moeglichkeit irgendendetwas voran zu bringen beschert, danke!
Somit sind wir ins neue Jahr gestolpert, unsere Flugtickets mit dem Abflugdatum 5. Jaenner im Auge behalten und nicht nur wegen uebermaessigem Silvesterfeiern Kopfweh gehabt.
Zu guter letzt hat sich heute, Mittwoch, am Vormittag herausgestellt, dass der Transporteur, der unseren Container nun vom Hafen zum Haus bringen soll, um dort unter Beobachtung eines Zollbeamten angefuellt und wieder zurueckgebracht zu werden, nicht kommt.
Um 7:45 teilt mir mein Agente mit, er haette gerade mit dem Fahrer telefoniert, er ist auf dem Weg, kein Problem.
Um 9:00 sagt er, er waere immer noch nicht da, aber er wartet am Tor auf ihn.
Und um 10:00 meint er der Fahrer wuerde nicht kommen, wohl weil er nach der nun angedachte und grossteils realisierten Loesung wohl weniger Kohle verdienen wuerde (so meine boeswillige Interpretation)
Dank Kontakte hatte ich innerhalb von 2 Stunden einen neuen Fahrer aufgetrieben, der Laster wurde am Nachmittag beladung und um 16:00 (also eine halbe Stunde nach Bueroschluss) war es dank uebermaessiger Freundlichkeit (und Erwaehnung unseres Nachbarn) sogar noch einen Zoellner aufgetrieben. Bis 17:00 war der Laster bis vor die Haustuere gelotst und um 18:15 verliess der Container dann vollgepackt mit kleinen und grossen Mosaikstuecken unseres mosambikanischen Lebens hier in Beira unser Viertel. Endlich.
Und nun, tja, fehlt nur noch die Ausfuhrgenehmigung fuer unseren Hund, die wir in gewohnt mosambikanischer Manier beim Umsteigen in Maputo erhalten sollen - kein Problem also...
Fortsetzung folgt!
Alles Liebe und bis bald in Oesterreich,
Andreas
Seit geschlagenen drei Wochen kaempfe ich trotz Weihnachtsfeiertage und Neujahr mit den beteiligten mosambikanischen Parteien herum, den Container wenn moeglich noch vor unserer Ausreise zu verschicken - die fuer UeberUebermorgen, also Samstag, angesetzt ist.
Was trotz umfangreicher Planung und unter Berueckischtigung mehrwoechiger Puffer als relativ ueberschaubare Sache angefangen hat, endete nun fast mit einem Fiasko - ich mag nicht darueber nachdenken wie wir den Containerversand ohne persoenliche Anwesenheit vor Ort gemanaged haetten, es waere wohl unmoeglich gewesen.
Am ersten Vesandtermin (19.12.) wurde die Komplexitaet des Vorhabens und Unfaehigkeit unseres lokalen Clearing Agents erstmal bewusst.
Waehrend im Vorfeld alle Parteien, also Zoll, Frachtfirma, Hafenbetreiber, Despachante und Lastwagenfahrer, kein wie auch immer gearteten Probleme sahen wurde ich am Morgen des besagten Tages mit der telefonischen Information geweckt, dass der Transport des Containers vom Hafen in Beira zum Haus und wieder zurueck statt halbwegs vernuenftigen 200 USD nun 1.000 USD kostet. Schreck, Schrei und aufkommende Wut gefolgt von einem Telefonat mit dem Chef unseres Clearing Agents.
Laut ihren Aussagen waere der Prozess - ohne jetzt auf Details einzugehen - so kompliziert und der Lastwagen wuerde somit mehrere Tage mit unserem Container blockiert sein bis alle Dokumente erledigt sind. Bloedsinn dachte ich mir, aber nachdem ich weiss Gott kein Fracht- oder Logistikspezialist bin musste ich Licht ins Dunkel bringen. Dank umfangreicher Kontakte von Uni und Nachbarschaft (an manch anderer Stelle auf diesen Seiten habe ich schon auf die Notwendigkeit persoenlicher Beziehungen in Mosambik hingewiesen) habe ich innerhalb eines Nachmittags mit den Verantwortlichen (Direktoren) von Hafen, Zoll und was weiss ich telefoniert und eine Loesung entwickelt.
Eigentlich hatten wir ja hier jemanden beauftragt, fuer uns die Abwicklung des Containers zu machen gerade weil es eben eine komplizierte Sache ist in der man die Leute kennen muss um zu Ergebnissen zu kommen. Aber unsere Auswahl des Clearing Agents war ein sprichwoertlicher Schuss in den Ofen - niemand kennt sie und Ahnung von Containerabwicklung haben sie auch nicht. Die Empfehlung unserer Kontaktperson der Schifffahrtslinie war aus einen feuchten Kehricht wert - wovon man insbesondere in Mosambik normalerweise stets ausgehen kann, denn persoenliche Empfehlung bedeutet zugleich Haftung fuer Misserfolg.
Nun ja, an diesem Tag bin ich in den Ring gestiegen, um mit Zoll, Hafen und Logistikern einen Kampf auszutragen, ob sie denn unser Zeugs nun mit einem Container nach Linz schiffen oder nicht.
Nachdem wir eine Loesung hatten, die innerhalb eines akzeptablen und machbaren Rahmens lag, musste sie nur realisiert werden.
Anfragen an den Zoll gingen wundersamerweise verloren, waehrend der Mittagspause gibts sowieso keine Auskunft, mit dem Auto darf ich ohne Schmiergeld auch nicht in den Hafen und so verstreicht die Zeit und ein Schiff nach dem anderen verlaesst den Hafen von Beira ohne dass wir einen Container ueberhaupt zu Gesicht bekamen. Dass wir zwischenzeitlich in den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel lagen verschlimmerte die Aussichten nur noch weiter.
Schlussendlich, nach Intervention unseres beim Zoll angestellten Nachbarn, meines Kollegen auf der UCM, der mich mit dem Logistikchef des Hafens und einen leitenden Zoellner vernetzt hat, eines Deutsch-Mosambikaners und unzaehligen anderen nicht naeher genannten Personen hatten wir letzten Freitag um 15:00 das Zolldokument in der Hand, das der Schluessel zu allem war. Leider war es natuerlich zu spaet (Feierabend beim Zoll 15:30 ...) um den Container noch heute abzuwickeln UND eine Anfrage fuer eine Oeffnung des Hafens am Samstag zu machen. Der Arbeitsminister hat zwischenzeitlich den Fenstertag am Montag fuer Staatsbedienstete freigegeben und somit uns ein verlaengertes Wochenende ohne Moeglichkeit irgendendetwas voran zu bringen beschert, danke!
Somit sind wir ins neue Jahr gestolpert, unsere Flugtickets mit dem Abflugdatum 5. Jaenner im Auge behalten und nicht nur wegen uebermaessigem Silvesterfeiern Kopfweh gehabt.
Zu guter letzt hat sich heute, Mittwoch, am Vormittag herausgestellt, dass der Transporteur, der unseren Container nun vom Hafen zum Haus bringen soll, um dort unter Beobachtung eines Zollbeamten angefuellt und wieder zurueckgebracht zu werden, nicht kommt.
Um 7:45 teilt mir mein Agente mit, er haette gerade mit dem Fahrer telefoniert, er ist auf dem Weg, kein Problem.
Um 9:00 sagt er, er waere immer noch nicht da, aber er wartet am Tor auf ihn.
Und um 10:00 meint er der Fahrer wuerde nicht kommen, wohl weil er nach der nun angedachte und grossteils realisierten Loesung wohl weniger Kohle verdienen wuerde (so meine boeswillige Interpretation)
Dank Kontakte hatte ich innerhalb von 2 Stunden einen neuen Fahrer aufgetrieben, der Laster wurde am Nachmittag beladung und um 16:00 (also eine halbe Stunde nach Bueroschluss) war es dank uebermaessiger Freundlichkeit (und Erwaehnung unseres Nachbarn) sogar noch einen Zoellner aufgetrieben. Bis 17:00 war der Laster bis vor die Haustuere gelotst und um 18:15 verliess der Container dann vollgepackt mit kleinen und grossen Mosaikstuecken unseres mosambikanischen Lebens hier in Beira unser Viertel. Endlich.
Und nun, tja, fehlt nur noch die Ausfuhrgenehmigung fuer unseren Hund, die wir in gewohnt mosambikanischer Manier beim Umsteigen in Maputo erhalten sollen - kein Problem also...
Fortsetzung folgt!
Alles Liebe und bis bald in Oesterreich,
Andreas
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