Zimbabwe
Gleich nach der Grenze zu Mosambik merkt man, dass man sich in einer anderen Welt befindet. So eigenartig das klingen mag, auf mich wirkt Zimbabwe manchmal wie ein Märchenland. Umso verwunderlicher ist es, dass sich der Tourismus nach der Hyperinflation noch nicht erholt hat.
Bei unseren beiden kurzen Reisen (Ende September 09 und Ende November 09) in die Grenzregion haben wir das Reisen in Zimbabwe sehr einfach erlebt. Die Strukturen haben sich gut erhalten und sind um vieles besser entwickelt als in Mosambik. Die Leute sind sehr freundlich, der britische Einfluss der Kolonialzeit ist überall präsent. Es gibt einige „Inseln“ britischstämmiger Weißer, die einladen zum Genießen wie z.B. Tony’s Coffeeshop, in den Straßen Mutares fällt man als Weißer aber auf. Positiv fällt auf, dass in den Geschäften fast ausschließlich Afrikaner einkaufen, was auf eine bestehende schwarze Mittelschicht hinweißt.
Da wir das ganze Geld großteils in einzelnen Dollarnoten bis maximal 20-Dollarnoten aus Mosambik mitgebracht haben, gibt es kein Problem beim Wechseln. Statt Wechselgeld gibt die Kassiererin beim Spar ein paar Zuckerln oder man kann sich zum entsprechenden Wert Süßigkeiten aussuchen.
Vor der Einführung des US-Dollars (im Feb. 2009) hatten die Banknoten Zimbabwes Billionenbeträge und ein Ablaufdatum aufgedruckt. Kaufen konnte man darum oft nicht mehr als ein Cola.
Die Natur in Zimbabwe ist ein besonderer Genuss. Im September haben uns die üppig lila blühenden Jacarandabäume überrascht. In Mutare gibt es unzählige Alleen davon, die die ganze Stadt Ende September in lila Farbe hüllten. Das besondere Highlight dieser Reise waren, neben dem Mount Nyangani und dem Nyangapark die Früchte, die uns am Eingang zu Juliasdale von den Einheimischen angeboten wurden. Als wir stoppten, um uns die Früchte genauer zu besehen, wurden sie uns von allen Seiten durch die Autofenster gereicht. Halb Juliasdale wollte uns seine frische Ernte verkaufen. Da gab es köstliche, frisch gepflückte Marillen, Pfirsiche, Pflaumen, Äpfel.
Am Fußballfeldgroßen Campingplatz mit ausgezeichneter Infrastruktur (Wächter, Warmwasser, ...) waren wir, wie schon letztes Mal im Vumbapark, die einzigen Gäste. Mittlerweilen haben wir die perfekte Campingausrüstung (nur das Zelt müssen wir uns ausleihen, weil es bei der Anreise in Johannesburg verloren gegangen ist) und auf einem Lagerfeuer kann man wunderbare Gerichte zaubern.
Die Berge in Zimbabwe vermitteln uns manchmal den Eindruck, als würden wir gerade durch Österreich fahren. Insbesondere im Nyangapark, wo es sogar Nadelwälder gibt, hatten wir manchmal diesen Eindruck. Wenn man genau schaut, erkennt man natürlich unverkennbar Afrika: Schirmakazien, durch Buschfeuer abgebrannte Waldstücke, weite sanfte Hügeln, ganz andere Flora und Fauna.
Wer jetzt Lust auf dieses Land bekommen hat, den kann ich es (neben Mosambik) nur wärmstens empfehlen. Es gibt in Zimbabwe ja noch ganz viel anderes zu entdecken, wie die gigantischen Viktoriafälle, tolle Naturparks, Felsmalereien, …
Zurück in Beira: hier gibt es nun die ersten Sommergewitter. Nach einigen schwülen und heißen Tagen tut die Abkühlung richtig gut.
Von Advent und Weihnachten merken wir hier keine Spur. Weihnachten werden wir am Strand in Tofu verbringen, wo es um diese Jahreszeit wahrscheinlich auch am angenehmsten sein wird.
Wir freuen uns von euch zu hören!
Ganz liebe Grüße!
Iris & Andreas
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