Donnerstag, 2. September 2010

Endlich wieder einmal Bergluft atmen!

Eigentlich reden wir schon seit gefühlten Ewigkeiten von etwas mehr körperlicher Betätigung, aber seltsamerweise überträgt sich die Lethargie in der Arbeit auch auf den eigenen Bewegungsdrang. Nicht dass wir beide vor unserem Einsatz Hochleistungssportler gewesen wären aber raus in die Natur war uns schon immer wichtig. Jedenfalls hat sich endlich die Idee konkretisiert, quasi ins nächstgelegene Gebirge zu fahren – Serra Gorongosa.

Am Rand des nach österreichischen Verhältnissen wohl eher kleinen Gebirge beginnt der ebenfalls nach der Region benannten Gorongosa-Nationalpark, der ja quasi zu den Beira-Highlights gehört (obwohl fast 2,5 Autostunden oder 200 km entfernt – also wie wenn das Riesenrad am Prater zu den Highlights von Linz gehören würd oder so...).

Gemeinsam mit Djongue und zwei Kollegen aus Chimoio wollten wir das Wochenende am Berg verbringen. Normalerweise wäre die Anreise mit 2,5h nicht mehr der Rede wert, da wir es eh schon gewohnt sind weit zu fahren, aber diesmal kam uns noch eine Polizeikontrolle und ein Reifenplatzer dazwischen – somit fast 4,5h Fahrt...


Am Abend dann Nächtigung in einer kleinen Pension, morgendliche Rally durch den Markt um Wasser und Zigarette und wir habens dann tatsächlich um 9 morgens ins „Base-Camp“ geschafft. Die 10 km durch den Busch bringen einen gefühlte 100km in die Einsamkeit, von dort sind wir mit zwei Guides etwa eine Stunde zum Fuße eines sehr beeindruckenden Wasserfalls marschiert, wo wir unser Zeug abgeladen haben und weiter zum Gipfel gewandert sind. Die Wanderung rauf war ziemlich bezaubernd – auf den Fußpfaden durch Wald, Wiesen, Bächen und Feldern trafen wir immer wieder auf kleinere Ansammlungen von Hütten und Höfen. Einige Bilder dazu findet ihr auf Jalbum, unbedingt gleich mitgucken!

Nach insgesamt 3,5 h ging uns dreien (Iris, Nhica und mir) dann die Puste aus und wir drehten um. So konnten wir dann den Nachmittag noch gemütlich am Zeltplatz abhängen, uns eine Dusche unter dem Wasserfall genehmigen und mit einem der Guides quatschen.

Die Wanderführer kommen alle aus der Umgebung, und werden vom Vertreter des Nationalparks für ebendiese Touren angeheuert – eine gute Verdienstquelle für die von der Entwicklung vernachlässigten Bevölkerungsgruppen am Land.

Die Kollegen jedenfalls schafften es tatsächlich noch auf den Gipfel und bei Einbruch der Dunkelheit wieder zum Zeltplatz zurück – unser mosambikanischer Freund und Trommelbauer Djongue war höchstmotiviert, es unbedingt bis zum Gipfel zu schaffen.


Der Ausflug tat richtig gut, da es die Möglichkeiten in der mehr oder weniger näheren Umgebung um eine sehr reizvolle Angelegenheit erweitert.


Wir hoffen ihr habt auch ein paar schöne Wandererlebnisse im Herbst – der Sommer scheint ja schon wieder vorbei zu sein, was man so hört.......?


Liebe Grüße,


Andreas & Iris

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