Etwas verspätet aber nun kann ich mich auf das neue Jahr freuen.
Eigentlich hat es ja eh ziemlich fein angefangen, nachdem unsere Weihnachtsüberraschung geglückt ist und wir uns ebenfalls an einigen überraschten Gesichter erfreuen haben können.
Allerdings hat uns kurz nach unserer Rückkehr die mosambikanische Realität wieder eingeholt, die Troubles mit der Stromversorgung sind leider nicht besser geworden.
Für all jene nicht so regelmäßigen Leser und all jene die's schon wieder vergessen haben ein kurzer Rückblick:
Ende September brannte unser Stromzähler ab, fast, als ich ihn widerrechtlich vom Netz nahm und so zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit der EDM (Electricidade da Moçambique) gehen musste. Zwei Tage (wau!) nach Meldung wurde der Contador getauscht, allerdings hatte dieses neuartige, elektronisch geregelte Ding nur eine sehr begrenzte Lebensdauer von ca. 4 Wochen. Nach einem 4-tägigen, ganz Beira betreffenden Stromausfall hat der Contador einen bleibenden Schaden davongetragen, nämlich genau dann den Dienst zu verweigern wenn man ihn braucht...
Seit diesem Zeitpunkt, also knappe 2,5 Monate, haben wir tagsüber fast immer Strom. Man hat allerdings fast die Uhr nach dem Zähler richten können, denn täglich um 18:30, grad recht zum Sonnenuntergang, hat dieses depperte Kastl zu spinnen begonnen. Klick-Klack, Strom ein - Strom aus - im Sekundentakt, teilweise nur zwei, drei Stunden, teilweise die ganze Nacht...
Tödlich für Glühbirnen und sonstige Elektrogeräte, das Modem und zahlreiche Glühbirnen haben mittlerweile dran glauben müssen. Strom kommt, Strom geht - bei eingeschaltenem Licht wird man narrisch, kaum gewöhnen sich die Augen an die Dunkelheit ist das Licht für eine Sekunde wieder da und man ist wieder komplett nachtblind wenns wieder dunkel wird.
Gut, manche Leute (uns anfangs eingeschlossen) finden ja ihren Gefallen an einem Candlelight-Dinner, wenn man aber jeden (wirklich jeden!!!) Tag abends ohne Strom dasitzt, kein Internet hat, nicht mal einen Film anschaun kann (mangels Lautsprechern und Akkulaufzeit) und im Schein der Petroleum- und/oder Taschenlampe kocht und isst, naja, dann wirds mit der Zeit wirklich fad. Nicht nur fad sondern auch nervend, ziemlich sogar.
Der Canossagang zur EDM hingegen übertrifft alles Nervige, was ich bisher erlebt hab. Ich hab aufgehört zu zählen, wie oft ich bei der Problemmeldestelle war (letzte Woche jeden Tag außer Dienstag), wie oft ich angerufen hab (irgendwann hatte ich das Gefühl sie kennen meine Nummer und heben absichtlich nicht mehr ab) und vor allem wie oft eines der "Reparaturteams" hier war.
Am Freitag abend um ca. 21:30 war das letzte Team da, nachdem am Donnerstag ein anderes Team die Zuleitung vom Strommast zum Haus überprüt hat. Wir waren beide angesichts der Dunkelheit und des ständigen Klickklacks ziemlich frustriert und hatten bereits die Flasche Glenfiddich aus dem Duty-Free geköpft als doch noch eines der Teams kam - ich hab mit dem Cheffe geredet, ihm die Whiskeyfahne ins Gesichts geblasen und ihm auf portugiesisch richtig was vorgeheult,wie schlechts mir nicht geht und wie scheiße das alles ist und das es einfach mies ist und ich total traurig bin und so weiter und so fort...
Und das hat scheinbar geholfen, denn auf seine Veranlassung kam heute endlich jemand mit einem neuen Stromzähler angetanzt.
Ach, wir sind beide sehr happy über den neuen Zähler und vor allem über die neugewonnen Elektrifizierung unseres trauten Heimes hier, Happy New Year allemiteinander!
Alles Liebe aus dem stickigen, schwülen, aber dank nun wieder funktionierender Klimaanlage wieder erträglichen Beira,
Andreas
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